„Wir wollen, dass das Königsbrunner Naherholungsgebiet erhalten bleibt“

Veröffentlicht am 21. April 2015

Beim ersten Bürgerfrühstück des Jahres sprachen die SPD-Stadträte bei Brezn und Kaffee mit den Bürgern über ein Thema, das aktuell ganz Königsbrunn auf den Nägeln brennt. Mit ihrer ablehnenden Haltung zur Osttangente trifft die SPD die Stimmung der Königsbrunner Bürger. Auch im Stadtrat wird sich die SPD gegen die geplante Trasse aussprechen und sammelte am Samstag Unterschriften gegen das Vorhaben.

Bereits seit 5 Jahren kommt die SPD mit ihrem Bürgerfrühstück mehrmals im Frühling und Sommer zu den Bürgern auf den Marktplatz und lädt bei Brezen und Kaffee zur Diskussion. Am vergangenen Samstag stand bei gutem Wetter das erste Bürgerfrühstück der SPD-Stadtratsfraktion auf dem Programm.

Viele Bürger suchten das Gespräch mit der SPD, die die aktuellen Planungen zur Osttangente zum Thema des Frühstücks gemacht hatte. Deutlich wurde dabei: Eine überwältigende Mehrheit der Königsbrunner lehnt die Trasse ab. Binnen weniger Stunden hatten 50 Personen auf den Unterschriftenlisten der Bürgerinitiative gegen die Osttangente unterschrieben, die beim Bürgerfrühstück auslagen.

SPD-Stadträtin Petra Fischer kritisiert das Vorhaben
Auch die SPD-Stadträtin Petra Fischer lehnt die Osttangente ab: „Der nachhaltige Schutz unseres Wassers muss ein vorrangiges Anliegen der Stadt Königsbrunn sein. Die strengen Wasserschutzauflagen sind in diesem Bereich berechtigt und würden mit dem Bau einer vierspurigen Osttangente erheblich verletzt“, kritisiert Petra Fischer.

Sie nutzt selbst das Königsbrunner Naherholungsgebiet zum Spazierengehen und sieht die besondere Landschaft durch den Straßenbau gefährdet.

SPD wird die Osttangente im Stadtrat ablehnen
Ähnlich äußert sich der SPD-Fraktionsvorsitzende Florian Kubsch. „Der Wunsch der Friedberger und Kissinger nach einer Verkehrsentlastung ist verständlich und auch eine Osttangente für Augsburg ist vor dem Hintergrund der stark wachsenden Wirtschaft im südlichen Landkreis Augsburg wohl nötig“, erklärte Kubsch.

Das geht seiner Ansicht nach aber auch in einer anderen Trassenführung, zumal durch die geplante Trasse das Trinkwasser für die Bürger von Augsburg und Königsbrunn gefährdet würde. „Hier reicht aber kein einfaches Nein zur Trasse, wie es von den Grünen populistisch gefordert wird“, meint Florian Kubsch. “Stattdessen müssen wir gute Alternativen aufzeigen, um die Trasse verhindern zu können.“

Stadträtin Andrea Collisi ist sicher, dass viele Bürger, die immer mal wieder durch Kissing oder Friedberg fahren,  die dortigen Interessen sogar nachvollziehen können müssten. „Die Aufgabe der Kommunalpolitik ist es auch, nicht nur lokal sondern regional vorausschauend zu planen und zu handeln. Doch wir hier in Königsbrunn müssen eine Alternative finden um das Naherholungsgebiet zu erhalten. Da muss im Stadtrat ausgiebig diskutiert werden und es müssen die Bürger mitgenommen werden.“

Wilhelm Terhaag sieht sich zusätzlich auch als Umweltreferent berufen, sich für den Schutz des betroffenen  Areals einzusetzen.  „Es ist eines der wenigen Gebiete in Süddeutschlands, das auch ganz ungewöhnliche Flora und Fauna aufweist. Das muss erhalten bleiben.“

In einem ersten Schritt muss Königsbrunn nun deutlich machen, dass es die aktuelle Trasse ablehnt. „Deshalb werden wir als SPD-Fraktion am Dienstag im Stadtrat gegen die Osttangente stimmen“, erklärt Kubsch.

SPD lädt zu weiterem Dialog zur Osttangente ein
Die Königsbrunner SPD wird am Thema der Osttangente weiterhin dran bleiben. Am Donnerstag, dem 22. April findet ab 19.30 der nächste SPD-Stammtisch im Jägerhaus, nahe der geplanten Trasse statt. „Auch dort wollen wir mit Ihnen über die Osttangente diskutieren“, lädt Florian Kubsch die Leser und Leserinnen ein.

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