Die SPD Königsbrunn zum Rücktritt von Florian Kubsch als Stadtrat

Veröffentlicht am 16. April 2021

Am Ende der Stadtratssitzung am 13.04.2021 erklärte der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion Florian Kubsch den Rücktritt von seinem Stadtratsmandat aus persönlichen Gründen. Nachfolgend finden Sie seine Erklärung über seine Beweggründe für den Rücktritt.

Dem SPD Ortsverein bleibt an dieser Stelle nur Florian Kubsch für sein herausragendes Engagement die letzten 13 Jahre für unsere Fraktion und die Stadt im Stadtrat, sowie die letzten 18 Jahre für unseren Ortsverein und unsere Partei, auch über die Stadtgrenzen Königsbrunns hinaus, zu danken! Welch unschätzbaren Wert er mit all seiner Expertise, seinem politischen Gespür und Verständnis wie seinen Fähigkeiten für die Königsbrunner Kommunalpolitik und die SPD hat, bewies er exemplarisch in eben dieser Stadtratssitzung wieder mit seiner letzten Haushaltsrede, die komprimiert in etwa 30 Minuten all dies aufzeigte. Damit hat er sich einen mehr als würdigen Abschied aus der Königsbrunner Kommunalpolitik gesetzt und wir verlieren mit ihm einen engagierten Kämpfer für soziale Gerechtigkeit und eine fortschrittliche Entwicklung unserer Stadt.

Für die Fraktion wird es nicht leicht, diese Lücke die er im gesamten Stadtrat hinterlässt zu schließen, da Florian Kubsch nicht einfach ersetzbar ist. Dennoch wird die Stadtratsfraktion, bestehend aus Nicolai Abt, Andrea Collisi sowie dann nachgerückt unser Ortsvereinsvorsitzender Markus Wiesmeier alles dafür tun, auch weiterhin für soziale Gerechtigkeit zum Wohl der Menschen zu kämpfen, für die positive Entwicklung unserer Stadt einzusetzen und der schwarz-grünen Stadtratsmehrheit Versäumnisse und Fehlentwicklungen aufzuzeigen und vorzuhalten.

Auch wenn wir die Beweggründe von Florian Kubsch für seinen Abschied gut verstehen können, tut uns dieser dennoch sehr leid. Für das von ihm geleistete bleiben wir dankbar und auch künftig verbunden. Wir wünschen ihm für seinen neuen Lebensabschnitt ohne Kommunalpolitik alles erdenklich Gute!

 

Erklärung von Florian Kubsch zu seinem Rücktritt als Stadtrat der Stadt Königsbrunn:

Liebe Königsbrunner:innen,

ich lege mein Stadtratsmandat mit Ablauf des Montags, 26.04.2021, nieder. Die Gründe hierfür liegen im persönlichen Bereich, wie ich Ihnen und Euch kurz erläutern will.

Schon immer hatte ich, der sein ganzes bisheriges Leben in Königsbrunn lebte, den Wunsch, in einer (größeren) Stadt zu leben. Auf meinem Wunschzettel für den Beginn meines Studiums damals im Herbst 2008 standen Paris, Berlin und Hamburg. Allerdings hatte ich im Jahr 2006 den Vorsitz der SPD Königsbrunn übernommen und wurde im März 2008 in den Rat der Stadt Königsbrunn gewählt. Für mich war klar, die mir übertragene Verantwortung wahrzunehmen und in Königsbrunn zu bleiben. Ich nahm im Oktober 2008 mein Studium an der Universität Augsburg auf.

In den folgenden Jahren und bis zum heutigen Tag, kämpfte ich als Mitglied der SPD-Fraktion im Rat der Stadt gemeinsam mit den Fraktionskolleg:innen Wolfgang Peitzsch, Brigitte John, Sonja Weilbacher, Andrea Collisi, Cornelia Ludescher, Petra Fischer, Peter Lösch, Wilhelm Terhaag, Markus Wiesmeier und Nicolai Abt für eine soziale Verbesserung unserer Stadt, den Erhalt ihrer Zukunftsfähigkeit und vor allem auch dafür, dass Königsbrunn von einer formalen zu einer tatsächlichen Stadt werde, in der sich städtisches Leben abspielt. In gewisser Weise habe ich dadurch versucht, meinem Wunsch nach städtischem Leben zu begegnen.

Das politische Leben in Königsbrunn hat mich spätestens ab 2008 vollständig aufgesogen und nahezu jede freie Minute absorbiert. Damit einher ging auch ein erheblicher Verlust an Privatheit. Wer sich, wie ich, mit vollem Engagement in den politischen Betrieb der Kommunalpolitik wirft, erlebt zwangsläufig irgendwann, dass er nirgendwo in seinem Heimatort mehr unerkannt bleibt und ständig und überall auch angesprochen wird. Ich wollte dies so und bereue es auch nicht, mit Leib und Seele Kommunalpolitik gelebt zu haben. Allerdings muss ich nach 13 Jahren Stadtratsarbeit konstatieren, dass ich private Bedürfnisse zu stark vernachlässigt habe und sich der Wunsch, in einer richtigen Stadt zu leben, nicht verflüchtigt hat, sondern zunahm. Die Vorstellung, nie an einem anderen Ort auf dieser schönen Welt gelebt zu haben ist für mich nicht mehr akzeptabel. Ich werde Königsbrunn daher in absehbarer Zeit verlassen.

Ich kann und will nicht verhehlen, dass mir die Zustände in Königsbrunn und die Entwicklungen der letzten Jahre meinen Abschied leichter machen. Einer Mehrheit der Bevölkerung und daher auch des Rates, genügt offenbar, was sie in Königsbrunn vorfinden. Ein Wunsch nach weiterer Entwicklung oder gar einem dynamischen Aufstreben, wie es in der Vergangenheit nach dem Zweiten Weltkrieg in Königsbrunn der Fall war, ist in erheblichen Teilen der Stadtgesellschaft nicht mehr feststellbar. Man genügt sich selbst.

Aber das genügt mir nicht (mehr)!

Ich möchte mich bei Ihnen und Euch allen für die gute Zusammenarbeit und die gewährte Unterstützung bedanken und wünsche Ihnen und Euch für die Zukunft alles Gute. Vor allem wünsche ich mir, dass wir alle miteinander gesund bleiben.

Für die SPD-Stadtratsfraktion, bestehend aus Nicolai Abt, Andrea Collisi und künftig Markus Wiesmeier, bitte ich um kraftvolle Unterstützung.

Niemand sollte in dem Versuch nachlassen, die träge schwarz-grün-orange Mehrheit in dieser Stadt, die sich oft in ein idyllisches Dorf zurücksehnt, dass es so wohl nie gab, zum Jagen zu tragen und die Zukunftsaussichten von Königsbrunn wieder zum Positiven zu wenden.

 

Mit solidarischen Grüßen

 

Florian Kubsch

Stadtrat

 

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